Punk lebt als Störtebeker weiter…
Zunächst konnte ich gestern nicht einschlafen und war dann auch noch pünktlich um halb 4 wieder wach, um erst gegen 6 Uhr wieder einzuschlafen. Na toll. Schon die zweite Nacht nicht durchgeschlafen. Meine Vermutung? Das Arbeitsamt lässt grüßen. Irgendwie schwebt diese ganze Jobsuche und deren Termine und die Geldsache doch immer im Hinterkopf herum.
Naja, ich durfte heute bis fast 10 Uhr schlafen, wurde mit Brötchen und Frühstück überrascht und der Tag begann ganz gemütlich.
Das Wetter sah recht ungemütlich aus. Ziemlich feuchtfröhliche Angelegenheit da draußen.
Kurz nach Mittag hielt uns aber dann nichts mehr. Es gelüstete uns nach Butterkuchen aus der Inselbäckerei gleich um die Ecke. Leider hatten die Mittagspause und so mussten wir unverrichteter Dinge auf unsere Wanderung zu den Lummenfelsen, wo die Basstölpel wohnen. Da waren wir zwar schon, ihr erinnert Euch? Aber es ist so toll diese Tiere in freier Wildbahn so nah beobachten zu können. Ich könnte denen beim Segeln stundenlang zusehen. Der Wettergott hatte ein Einsehen und hielt das Wasser solange oben, bis wir fertig fotografiert hatten. Vielen Dank nach oben.



Unterwegs liefen uns ein paar Heidschnucken, von den Helgoländern liebevoll "vierbeinige Rasenmäher " genannt, über den Weg.


Zuerst wurden wir nicht groß beachtet, doch dann viel Einer die Fototasche auf, vermutete Leckereien darin und stand ruckzuck mit großen hungrigen Augen vor uns. Sie (oder Er?) musste sich mit einem Kraulerchen begnügen, aber auch das wurde genüsslich angenommen. Als ich mir ein paar Schritte weiter die Finger an einem "Feuchti" abwischen wollte, raschelte ich wohl laut vernehmlich und in 2 Sekunden stand die ganze Bande vor uns und starrte uns erwartungsvoll an. Da ich keine Kraulorgie veranstalten wollte und nichts Leckeres für Schafe dabei hatte, mussten wir sie stehen lassen und traten den Rückzug an. Prompt fing es an zu regnen. Da half nur noch der Butterkuchen. Übrigens absolut empfehlenswert und nicht den Cappuccino vergessen. Total lecker.

Da ja für morgen fasten angesagt ist, war heute die letzte Gelegenheit für den echten Helgoländer Eiergrog. Dieser besteht aus: Einem Eigelb, einem EL Zucker, 4cl Arrak (Weinbrand), 4cl brauner Rum und heißem Wasser. Nun ja… ähm... kurz gesagt: das war nicht so meins. Da bevorzuge ich den Schokoeiergrog. Bin halt ein Mädchen. Ich darf das.

Nachdem wir uns trockengelegt hatten und für Herrn Störtebeker zurechtgemacht waren, könnten wir endlich den Plan von Montag umsetzen und dort essen gehen. Das Restaurant war mir sofort sympathisch, denn das erste Schild das ich sah besagte: "Der leckerste Fisch ist immer noch der Schnitzel". Da bin ich doch gleich zuhause. Geführt wurde das Lokal, in dem man sich wie auf einem gemütlichen, nicht schaukelnden Schiff fühlte, von einer etwas auffälligen Gestallt. Der junge Mann war seemännisch tätowiert, sehr groß, mit struppigem Bart, dafür mit an den Seiten rasiertem Kopf. Man musste schon länger hinsehen, um alles zu erfassen. 😊 Da er aber super nett war, ganz der redselige Insulaner/Störtebeker/Punk und uns nach unseren Wünschen bediente, hatten wir pappsatt nichts zu meckern.

Einzig der Heimweg. Es ging nur bergauf, ohne Rückenwind und die 300g Kuh in meinem Magen wollte getragen werden. Phu…
Zum Schluss habe ich noch ein Problem. Ich hatte heute grünes Gras, weiße Vögel, graues Meer, schwarze Schafe. Aber nichts außergewöhnliches Blaues. Da fängt es schon an. Alles was ich im Angebot habe ist ein Loch in der Wolkendecke, das jetzt einfach dafür herhalten muss.
