Kegeln Kegelrobben?
Wie wir lesen durften tun sie das wohl nicht. Doch dazu später mehr.
Ich wurde trotz Seegang zu einer weiteren Bootsfahrt überredet. Es ging heute zu Helgolands Düne. Ein kleines bei einer Sturmflut von der Hauptinsel abgespaltenes Stück Land, überwiegend Strand und Natur. Dazu fährt halbstündlich ein kleines Boot hin und her.

Dem Boot heil entronnen, entschieden wir uns links um die Insel zu gehen. Man ist locker mit 8.000 Schritten einmal rum. Nach den ersten paar Metern gab es das erste "Ohhhhh kuck mal" denn direkt am Ufer lagen 2 Kegelrobben oder Seehunde. Man möge mir verzeihen, vor allem die Seehunde, aber nachfolgend werden alle als Robben bezeichnet.

Der Sand war sehr fein und schneeweiß. Statt Muscheln gab es Steine und Seetang/gras. Beim weitergehen wurden wir immer wieder von einer neugierigen Robbe die ihre Nase aus dem Wasser steckte, beobachtet. Auf dem Rückweg entdeckten wir eine kleine Gruppe von Robben, die auch Jungtiere dabei hatten.



Überall wurde gewarnt nicht näher als 30 Meter heran zu gehen, denn diese niedlichen Kuscheltiere sind definitiv Raubtiere mit scharfen Zähnen und können an Land 20 km/h erreichen. Also keine Chance für uns lahme Enten zu entkommen, sollte sich eine in uns verlieben und uns entführen wollen.

Nach ca. 200 Fotos gingen wir weiter und dann entpuppten sich die Felsen als eine große Gruppe von Robben die sich in der Sonne aalte und rekelte. Ab und an planschten welche im Wasser oder robbten so vor sich hin. Weitere gefühlte 1.000 Fotos und Ahhs und Ohhs und "Gott sind die süß " Ausrufe später kamen wir zur nächsten Gruppe.
Hier ist der einzige Ort, wo man wild lebenden Robben so nah kommen kann. Und es ist wirklich ein Erlebnis. Die Tiere haben einen gut im Blick, aber wenn man Abstand hält wird man schnell langweilig. Andersherum kann ich das nicht bestätigen. Erste Überlegungen ein Planschbecken im Garten aufzubauen, um eine mitzunehmen, wurden aber schnell zurück gestellt, denn das sah so idyllisch aus und nach einem sorgenfreien Leben, da hätte der Garten nicht mithalten können.

Heute war es längst nicht so windig und in der Sonne recht warm. Aber trotzdem blies der Wind ab und zu eine kleine Regenwolke über die Insel. Nach 5 Minuten hatte sich das immer wieder erledigt. Besser ging gar nicht. Die Wetter App hatte für die ganze Woche Dauerregen angesagt. Dafür war es bisher erstaunlich gut.

Im Dünenrestaurant gab es dann ein fürstliches Mittagsmahl am späten Nachmittag. Ich entschied mich gegen das obligatorische Schnitzel und für ein Hähnchenfilet in Currysoße mit Salzkartoffeln. Auf dem anderen Teller landete wieder ein toter Fisch. Sie sehen ja immer lecker aus die Tiere, aber sie schmecken mir einfach nicht. Zu dem Essen hatte ich mir das große Alster redlich verdient. Und zum Nachtisch gen es ein Stück Nusstorte mit einem Vanilla-Latte. Man gönnt sich ja sonst nichts. Außerdem wollte ich mich gerne mal unerkannt zwischen die Robben legen. 😊

Die Rückfahrt war wellig aber kurz und so endete ein wunderschöner Tag.

Aus "Nordsee-Infos.de" ein paar Infos über die Tiere:
Unterschiede zwischen Seehund und Kegelrobbe
Unterscheiden lassen sich die beiden Arten in der Größe und der Form des Kopfes. Seehunde sind in der Regel viel kleiner als Kegelrobben. Die Weibchen werden 1,20 m -1,50 m und wiegen 80 kg. Die Männchen sind etwas größer mit 1,50 m – 1,80 m und einem Gewicht von 100 kg. Die Kegelrobben sind fast das Doppelte an Masse. Die Weibchen messen bis zu 1,90 m und wiegen stolze 150 kg. Die Männchen sind wahre Kolosse mit bis zu 2,30 m und 330 kg. Auch wenn man als ungeübter Beobachter nicht so schnell das Gewicht oder die Größe abschätzen kann, bleibt einem immer noch der Kopf als Merkmal. Seehunde haben ein grau-silbriges Fell mit dunkeln Flecken und einen rundlichen Kopf. Kegelrobben hingegen unterscheiden sich sowohl in der Fellfarbe als auch in der Kopfform von den Seehunden. Die Weibchen haben ein helles Fell mit dunklen Flecken und die Männchen ein dunkles Fell mit hellen Flecken. Zudem haben Kegelrobben einen langgezogenen Kopf und kegelförmige Zähne. Hoffen wir mal, dass niemand jemals so nah an eine Kegelrobbe rankommt, um die Form der Zähne zu überprüfen. Im Notfall sagen wir einfach, wir haben eine Robbe gesehen!